Auch glückliche Paare streiten, sie gehen nur anders damit
um!
(John Gottman, Paartherapeut)
Wir Menschen mögen zwar das Gefühl von Harmonie, wachsen aber meist erst durch
herausfordernde Auseinandersetzungen.
Es geht darum, eine gute Balance aus Komfortzone und Wachstumszone zu erschaffen und, wenn überhaupt, nur für kurze Phasen möglicherweise in Überlastungszonen zu verbleiben – dies gilt für
Einzelpersonen, genauso, wie für Menschen in Beziehungen.
Wenn es Ihnen nicht mehr gelingt, kritische Phasen in Ihrer Beziehung so aufzulösen, dass sich die Muster dahinter nicht ständig wiederholen, wenn Verletzungen und Streit bestehen oder wichtige
Bedürfnisse unerfüllt bleiben, dann ist es an der Zeit, eine neutrale Person „von außen“ schauen zu lassen. Die Art der Schwierigkeiten sind individuell verschieden, aber die allermeisten
langfristigen Beziehungen geraten irgendwann an diesen „Toten Punkt“, wie David Schnarch ihn nannte.
Die Chance zu ergreifen, sich den eigenen Schwierigkeiten in der begleiteten
Auseinandersetzung vor und mit Partner:in zu stellen, bedeutet immer auch persönliches Wachstum!
Auch, wenn die Fronten bereits verhärtet sind, kann eine Kurztherapie sinnvoll sein. Wir schauen uns zusammen Ihre Streitmuster an. In bereits relativ wenigen Sitzungen ist es möglich, die Basis für
eine wieder funktionierende Be-Ziehung, aber vielleicht auch eine gute Abnabelung und Trennung schaffen. In der geführten „Auseinander-Setzung“ können der vielleicht verlorengegangene Respekt und die
Anerkennung der anderen Position, aber vor allem die eigenen Bedürfnisse und die Arbeit an sich selbst wieder positiver zum Tragen kommen, was allen Beteiligten hilft, den Prozess leichter
anzunehmen.
Schwerpunkt meiner Arbeit ist das Ziel, dass Sie sich in Ihren Beziehungen als
eigenständig und zugleich als Teil der Be-Ziehung wahrnehmen können.
Das bedeutet, dass Sie Ihr Wachstum an Ihrer eigenen Persönlichkeit bzw. Ihren Bedürfnissen ausrichten und zugleich, bzw.
genau deshalb im liebevollen Kontakt mit der Partnerin oder dem Partner sein können. Denn weder ein Aus-dem-Kontakt-gehen, noch eine Verschmelzung können eine Partnerschaft auf Dauer
tragen.
Meine Arbeit ist ergebnis-, methoden- und lösungsoffen ausgerichtet und orientiert sich
an Ihren individuellen Ressourcen. In der systemischen bzw. differenzierungsbasierten Kurztherapie werden alle Beteiligten angesprochen und dazu aufgefordert, im geschützten Raum ihre eigenen
Positionen, Wahrnehmungen, Gefühle und Wünsche ernst zu nehmen, für sich einzustehen und (trotzdem!) im Kontakt mit Partner:in zu bleiben. Die Bereitschaft dazu ermöglicht es Ihnen, neuen
(Selbst-)Respekt und gegenseitiges Erkennen und Anerkennen zu üben.
Im Gegensatz zum analytischen Vorgehen ist es in der Paar-Kurztherapie nur selten
erforderlich, sehr umfassende Informationen aus der Vergangenheit einzubeziehen. Einzelne Aspekte tauchen aber öfters dann auf, wenn entsprechende Konfliktmuster bestehen. „Die Schwierigkeiten in
Ihrer Paarbeziehung bieten also eine Chance, sich nicht nur mit der Gegenwart, sondern zugleich auch aktiv mit Ihrer eigenen Lebensgeschichte zu beschäftigen.“ (David
Schnarch).
In der Paar-Kurztherapie gibt es keine festen Terminabfolgen. Im Vergleich zu oft jahrelangen Einzeltherapien sind hier oft nur relativ wenig Termine (zum Beispiel 8 bis 12) erforderlich, um schon gute Ergebnisse zu erzielen. Zwischen den Terminen hat sich ein Abstand von etwa drei Wochen meistens bewährt.
Auch für weitgehend zufriedene Paare ist eine gelegentliche Beratung bereichernd, denn
oft produziert ein zu langes Verharren ohne Weiterentwicklung das Gefühl von Langeweile und öffnet damit „sekundär“ auch Streits, (sexuellen) Störungen oder Außenbeziehungen die Tür. Ziel der
Beratung ist es dann, weitere eigene und gemeinsame Potenziale an Nähe, Intimität und Vertrauen (wieder) zu entdecken, sich persönlich weiterzuentwickeln und gleichzeitig die partnerschaftliche Basis
zu festigen.
(Alle Aussagen gelten nicht nur für Liebesbeziehungen, sondern auch für Familien-, Arbeits-, Freundschaftsbeziehungen und Beziehungen im Alltag.)